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Carlos Sandoval ist ein international tätiger Komponist und Klangkünstler. Er ist vor allem für seine Arbeit bekannt, die Technologie und einen gestaltorientierten Zugang zur Kunst der Musikkomposition und Performance verbindet. Michael Zwenzner beschreibt ihn als "...sozialkritische Magier multimedial erweiterten Instrumentaltheaters". Kognitive Theorien über die Sprache als Objekt und unsere Unfähigkeit, die äußere Welt von unserer eigenen Psyche zu unterscheiden, haben derzeit einen großen Einfluss auf seine Arbeit.

 

Nach dem Rücktritt von der Akademie studierte er privat bei Estrada. Er war Nancarrow's Assistent. Seit 2003 lebt er in Berlin und erwarb 2009 seine zweite Staatsbürgerschaft (als Deutscher). Seine Arbeiten wurden bei Festivals wie den Donaueschinger Musiktagen (1992, 2015), dem Huddersfield Contemporary Music Festival (2007) oder den Klangspuren Schwaz (2016) angefragt oder programmiert. Aktuelle Auftragsarbeiten: NDR Das Neue Werk, Ensemble Mosaik, American Society, Siemens Stifftung, Grazer Kunstverein, Fundación Alumnos 47, INM-Berlin, LIMINAR, Ensemble Contrechamps und Vertixe Sonora Ensemble


Zu seinen Hauptwerken zählen

"Nubes y Nómadas" Ca. 15:00", 2021, Ensemble und Video (Auftragswerk Ensemble Vertixe Sonora). "Werk für Solistenensemble (6 live, 6 auf Video). Es handelt sich um eine Komposition mit audiovisuellen Umgebungen, die eine Reflexion über das Umherschweifen, die Pilgerschaft und die Migration vorschlägt, in der Live-Musik mit Videos von Musikern kombiniert wird, die durch die Straßen von Pontevedra in Galicien wandern, in einer Poetik, die die Wahrnehmung des Physischen und des Virtuellen als nicht getrennte Einheiten erweitert". Ramon Souto, Ensemble Vertixe Sonora.

"Hearing in Bed", Ca. 19:00", 2020, Ensemble und video (Auftragswerk des Ensemble Contrechamps und LIMINAR). "Im erschütternden Jahr der Pandemie webt 'Hearing in Bed' eine feine Naht zwischen Leinwand-Disziplin und sattem, blitzendem Klangantrieb, die einen notwendigen 'break ranks' und einen unverzichtbaren ironischen Blick auf die virale Zeit prägt." (Rubén López Cano, FIMNME, Online).

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"Fatalismo Mágico", Ca. 40:00", 2017Performance und Schallplatte. (Auftragswerk des Alumnos 47 Stiftung, Proyecto Liquido-Deseo). "Interessant ist bei projekten wie Fatalismo Magico die Verschiebung  des küstlerischen Fokus von einer Beschäftigung mit Objekten und Installationen hin,  zur einer Beschäftigung mit Subjekten und der Ermöglichung ihrer Teilname and Künstaktivitäten, die dabei sich vollziehenden Prozese so wie die Auswirkungen dieser auf die KünstlerInnen und die TeilnehmerInen selbst" (Bettina Land, Volkskultur Steiermark, Jahrbuch 2016).

Mexican National Anthem as I Recall it From my Childhood", Ca. 18:00", 2016, (Auftragswerks des Critical Constellations of the Audio Machine in Mexico). "Der Text unserer Hymne, in seiner inhärenten Schönheit, Gewalt und seinen beängstigenden griechisch-lateinischen Wurzeln, ist seit Ewigkeiten ein sprachliches Labyrinth für uns Mexikaner. Mein 'Stück' (oder meine Art, eine Reihe von Umständen für unsere Hymne zu arrangieren) handelt von einer abstrakten, aber ziemlich klaren Kollision zwischen Gesetz und Kultur, Verstimmung und Interpretation, Sprache und Bedeutung, 'zuverlässiger' Identität und auferlegtem militärischem Patriotismus" (CS). 

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"Teleprompter", Ca. 17:00", 2015, Ensemble und Video (Auftragswerk des NDR-Das Neue Werk-Ensemble Mosaik). In diesem Stück fokussiert Sandoval auf einen Teleprompter, eine "diskrete Maschine", die vor allem im Fernsehen eingesetzt wird "als eine Art magischer Spiegel, der es dem Sprecher erlaubt, den Akt des Lesens zu verbergen und dem Publikum 'spontan', 'gut artikuliert', 'intelligent' und 'selbstbewusst' zu erscheinen" (Sandoval). Dem Komponisten zufolge wird artikulierte Spontaneität mit Intelligenz gleichgesetzt, während Lesen Unsicherheit bedeutet (eine Dichotomie, die Sandoval auf die westliche Musiktradition überträgt, in der Begriffe wie "Ausdruck" und "Leidenschaft" als Gegenpol zum Partiturlesen gelten) (Harald Hodeige, Programheft, Ensemble Mosaik).

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"Antilegos", Ca. 14:00", 2015, Ensemble und video (Auftragswerk des Ensemble Mosaik). Jeder der Musiker interagiert nicht nur mit anderen Musikern im Forum, sondern auch mit seinen eigenen videografierten Aktionen (die mit einer klaren strukturellen Intention geschnitten wurden), in denen musikalische und nicht-musikalische Aktivitäten aufgezeichnet werden. In der Wahrnehmung des Publikums, so zumindest die Intention des Komponisten, kollidieren die Musiker mit sich selbst, als "widersprüchliche Klone". Daher auch der Titel dieser Arbeit. (Michael Zwenzner, Programmheft Klangspuren Schwaz).

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"Maquina Latina", Ca. 21:00", 2014, Klavier und Video (Auftragswerk von Ernst Surberg). "Bei Maquina Latina [...] werden die Live aktionen der Interpreten Häufig mit per Zeitraffer bearbeitetem Videozuspiel kombiniert wodurch die Real-time des Live-Spiels eine besondere Akzentuierung enthält" (Marion Saxer, Positionen 107).

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"Mextoys", Ca. 98;00", 2003, Perkussion, Tanz, video und elektronik. Auftragswerk des Festival Eigenarten). Verschiedene kognitive Objekte werden willkürlich aus Dokumentationen des täglichen Lebens extrahiert und als Ursprung einer linearen Erzählung komplexer Systeme und des Ursprungs der Kreativität verwendet (CS, Online media).

"La Pasión Según la Gente", Ca. 34:00", 1999, Traditionelle Mexikanische Blaskappelle, Perkussion und Zuspiel). Orchestrierung von mehrdimensionalen Klangdokumentationen zur volkstümlichen Darstellung des Via Crucis. "La Pasion segun la gente (Die Passion nach dem Volk) ist ein Zeugnis, ein wunderbares Zusammentreffen von Kultiviertem und Populärem, von Musik und Lärm, von Individuum und Kollektiv, von Tradition und Kreation. Es ist ein seltener Moment der Gnade (Conrado Tostado, CD Blooket, Quindecim).

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